Stuart O’Grady gewinnt Paris-Roubaix 2007 | Fotos der UCI ProTour – Hölle des Nordens – in Frankreich

Paris–Roubaix 2007

Steffen Wesemann wird in der Hölle des Nordens Dritter.
Das Radrennen Paris-Roubaix ist wohl das härteste und gerade darum eines der berühmtesten Eintagesrennen des Radsports. Da weite Strecken der etwa 260 Kilometern Distanz über grobes Kopfsteinpflaster führen und damit höchste Anforderungen an die Profis stellt, gilt es nicht zu unrecht zu einer der Monumente des Radsports. Wesemann, der Wahlschweizer wurde als Aussenseiter fantastischer Dritter

Das erstmals 1896 ausgetragene Rennen war im 2007 an Spannung kaum zu überbieten. Es findet jährlich Mitte April in Nordfrankreich statt und heisst nicht von ungefähr La Reine des Classiques (Königin der Klassiker). Dieses Classigue wird aber auch L'Enfer du Nord (Hölle des Nordens) genannt. Die Streckenführung von Paris–Roubaix ändert sich von Jahr zu Jahr nur unwesentlich. Nur startet das Flachrennen schon seit 1977 nicht mehr in Paris, sondern rund 80 km nördlich, vor dem Schloss in Compiègne. Typisch für den auf völlig flachem Terrain stattfindenden Klassiker sind die berühmten Kopfsteinpflasterpassagen (Pavés). Strecken mit grobem Kopfsteinpflaster, die das Rennen besonders bei schlechtem Wetter zu einer außerordentlichen Tortur werden lassen. Viele Pavés werden von Frankreich nur für den Radklassiker erhalten

Durch den Wald von Arenberg führt der wohl berüchtigtste Pavéabschnitt, der nach gut zwei Dritteln des Rennens oft eine erste Vorentscheidung bewirkt. In den ähnlich schwierigen, im letzten Rennviertel folgenden Pavéabschnitten, von Mons-en-Pévèle und Le Carrefour de l'arbre fällt ebenfalls häufig eine zweite und wichtigere Vorentscheidung.

LINKS ZU DIESEM ARTIKEL
Heinz Zwicky | Radsport.ch
Reto Meienberg
Galerie: Fotos von «Paris-Roubaix» | © Heinz Zwicky – www.radsport.ch
PARIS – ROUBAIX | INFOS IN KÜRZE
Rennen Paris-Roubaix 2007 | 15.04.2007
Start Schloss in Compiègne bei Paris
Ziel Radrennbahn von Roubaix
Gewinner Stuart O’Grady
Weitere Infos

UCI ProTour | Paris-Roubaix

(alle Angaben ohne Gewähr)

Die meisten Siege in der «Hölle des Nordens» erreichte der Belgier Roger de Vlaeminck , der zwischen 1972 und 1977 insgesamt vier Mal auf der Radrennbahn von Roubaix triumphieren konnte. Und den Pokal in Form eines Pflastersteins gewann.

Bei Paris-Roubaix 2007 demonstrierte Steffen Wesermann, dass sein langjähriger Rennstall ihn zu früh abgeschrieben hatte. Mit einer bärenstarken Vorstellung und Platz drei im Velodrom von Roubaix rechtfertigte «Wese» nicht nur die Wildcard-Einladung für seinen Rennstall, sondern wischte seinem ehemaligen Team nachträglich auch noch eins aus.

Auch wenn Wesemann bei Stuart O’Gradys entscheidendem Antritt nicht mitgehen konnte, leistete er in der vierköpfigen Verfolgergruppe auf den letzten 25 Kilometern zusammen mit dem Spanier Juan Antonio Flecha die meiste Arbeit. Zum wie entfesselt fahrenden Australier konnte das Quartett nicht mehr aufschließen, aber die nachfolgende Gruppe um Tom Boonen hielt man in Schach. Im Zielsprint hatte Wesemann noch genügend Reserven, um sich Platz drei hinter Flecha zu sichern. Gewonnen hat Stuart O’Grady.

Text: Reto Meienberg


^^^ nach oben