An der Schweizer-Meisterschaft 2004 im Schwierigkeitsklettern, im Rahmen des C-MAX Climbing Cups, wurden die Karten neu gemischt. Mit einer Rekordbeteiligung von 145 Athleten bot das Kletterzentrum Gaswerk in Schlieren den 1800 Zuschauern grossartige Wettkämpfe.
Neun Männer und sieben Frauen sollten in Schlieren den Titel in der Elite-Kategorie im «Difficulty Climbing» untereinander ausmachen. Die Trümpfe: Der Gewinner des Rockmasters in Arco und Boulderspezialist Matthias Müller; Roman Felix, mehrfacher Jugendweltmeister; Nachwuchstalent Daniel Winkler sowie bei den Frauen: Weltcup-Spezialistin Alexandra Eyer; Susanne Etter, Schweizer Meisterin im Geschwindigkeits-Klettern und Stéphanie Louis, amtierende Schweizer Meisterin im Bouldern.
«Mir war klar, wollte ich den Schweizer Meister Titel je gewinnen, war das meine Chance!» Sagte Daniel Winkler auf Titelhalter Cédric Lachats verletzungs-bedingten Ausfall angesprochen. Anstelle des Bündners Roman Felix zog sein Bruder Martin ins Finale der besten fünf ein, er kletterte die Final-Route souverän bis ins letzte Drittel und gab so nach einjähriger Wettkampfabstinenz ein beachtliches Comeback. Ohne grosse Erwartungen war der Berner Boulder-Spezialist Matthias Müller angetreten. Nach erfolgreicher Weltcupsaison überzeugte er auch national und wurde Dritter. Winkler, als letzter in der Finalroute, stand schliesslich zuoberst auf dem Podest, vor Felix und Müller.
Nach ausgezeichneter Qualifikation war auch für die Genferin Stéphanie Louis klar: «Ich will gewinnen!» Schon einmal hatte sie an der Boulder Schweizer Meisterschaft Alexandra Eyer, Sechste des Weltcups, geschlagen. «Ich will aufs Podest!» Fand auch die Dritte nach der Qualifikation, die erst 17-jährige Nina Caprez. «Ich wünschte, es wäre schon vorbei», bekam man hingegen von Favoritin Eyer zu hören. Schliesslich stieg sie die Finalroute als einzige neben Susanne Etter souverän durch und genoss den tosenden Applaus der zahlreichen Zuschauer. Alexandra Eyer stand als Schweizer Meisterin fest, da sie im Gegensatz zu Etter die beiden Qualirouten bis zum Top kletterte. Die Zürcherin Etter war mit phänomenaler Leistung vom vierten Qualifikationsrang auf den zweiten Schlussrang geklettert und bemerkte überglücklich: «Quali und Final - da war ein anderer Mensch am Werk!» Louis wurde Dritte.
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