Zusammen sind sie am stärksten
Viele Jahre lang versuchten die Gebrüder Neville, ihre Solokarrieren unabhängig voneinander voranzutreiben. Mit voller Wucht ins Bewusstsein der weltweiten Popgemeinde traten sie allerdings erst, als sie sich auch musikalisch verbrüderten, um gemeinsame Sache zu machen. Nachdem Art und Cyril mehr als nur Studiomusiker sein wollten, gründeten sie 1968 die Kulttruppe The Meters, die mit ihrem groovebetonten R&B-Stil auf Anhieb für Furore sorgte. In dieser Zeit wurden die Rolling Stones auf die Gruppe aufmerksam. Ihnen gefiel der schwere New Orleans-Funk, so dass sie die Meters ins Vorprogramm aufnahm. Im Jahr 1976 trennten sich The Meters trotz Erfolg. Nur ein Jahr später riefen die vier Brüder die Gruppe The Neville Brothers ins Leben. Nachdem ihr erster Plattenvertrag bei Capitol Records aufgrund des gefloppten ersten Albums gleich wieder aufgelöst wurde, bekamen The Neville Brothers 1981 wieder einen neuen Plattenvertrag, und zwar bei A&M Records. Doch auch dieser Vertrag wurde nach der Veröffentlichung von «Fiyo On The Bayou» aufgelöst wiederum mangels kommerziellen Erfolgs.
Die Gruppe schien quasi dazu verdammt, Kritikerlieblinge ohne Plattenverkäufe zu bleiben. Doch der Wechsel zum Indie-Label Tiny Black sorgte für den lang ersehnten Wendepunkt. Drei ab 1982 veröffentlichten Alben, von denen die ersten beiden Live-Alben waren, verkauften sich gut. Damals nahmen sie auch die Titel «Tell It Like It Is» (Aaron Neville, 1966) und «Caravan» von Duke Ellington neu auf, was beim Mainstream-Publikum gut ankam. Im Jahr 1987 nahm EMI die Nevilles unter Vertrag, worauf die Gruppe mit Keith Richards und Carlos Santana zusammenarbeitete. Doch wider Erwarten blieb das resultierende Album «Uptown» weit hinter den Erwartungen zurück es kam erneut zur Trennung. Die Entwicklung der Gruppe war aber von ihrem früheren Label A&M Records scharf beobachtet worden, und so wechselten The Neville Brothers erneut zu A&M, wo sie unter der Ägide von Starproduzent Daniel Lanois (U2, Peter Gabriel, Robbie Robertson) das Album «Yellow Moon» aufnahmen. Die kreolische Prägung war unverkennbar, und mit der Single «Sister Rosa« schafften es die Nevilles verdientermassen in die internationalen Hitlisten. Daniel Lanois fühlte sich gut in die musikalischen Vorstellungen der Brothers ein, da er ebenfalls aus New Orleans stammt und zudem als begnadeter und erfolgreicher Produzent galt und heute noch gilt. Auf dem nachfolgenden Album «Brothers Keeper» (1990) setzten sie sich mit ihrer einzigartigen Mischung aus Gospel, Rhythm & Blues und Funk endgültig weltweit durch. Obwohl stets musikalisch genial, verkauften sich alle Alben danach nur mässig. Auf dem aktuellen Album «Walkin’ In The Shadow of Life» (2004) beweisen die Neville Brothers (verstärkt durch Ivan und Ian Neville), dass sie in Topform sind. Und dass die Band am Mittwoch, 8. August 2007 (20 Uhr) auf der Bühne des Zürcher Kongresshauses für eine Party der Extraklasse sorgen wird, ist jetzt schon gewiss. Es kribbelt jetzt schon «from head to toe»...
Quelle: www.goodnews.ch
|